Haus Schulenburg beherbergt ein Privatmuseum mit einer weltweit wichtigen Sammlung von Buchgestaltungen van de Veldes.   

Weiterhin zu sehen sind neben den originalen und mehrfach in der Fachliteratur publizierten Möbeln Architekturentwürfe, Stoffmuster sowie Veröffentlichungen des Künstlers.

Die Spanne reicht von den neoimpressionistischen und abstrakten Anfängen um 1894 über den „Jugendstil“ bis hin zu konstruktivistischen Auffassungen der 20er und 30er Jahre. 

Mit mehr als 50 Items wird eine der umfangreichsten Sammlungen von Buchgestaltungen van de Veldes außerhalb der Königlichen Bibliothek in Brüssel, die den Nachlass van de Veldes aufbewahrt, gezeigt.

 

Die Ausstellung umfast drei zeitliche Perioden

1. Die erste Belgische Periode von 1892 bis 1899

2. Die Deutsche Periode von 1900 bis 1917

3. Die zweite Belgische Periode von 1923 bis 1942

 

  Henry van de Velde ist durch seine Ideen und sein Werk, das neben der Architektur nahezu alle Bereiche der angewandten Kunst umfasst, zu einem Wegbereiter für die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, zum Vermittler zwischen William Morris und dem Bauhaus geworden. Ein Gegenstand seiner Arbeit ist, wie bei zahlreichen zeitgenössischen Künstlern in der Nachfolge von Morris, auch das Buch, dessen Gestaltung vom Einband über das Textornament bis zur Typographie. Bei van de Velde nimmt die Buchkunst jedoch eine besondere Stellung ein. Es handelt sich um einen Arbeitsbereich, der in seinem Werk nicht, wie viele andere, episodisch bleibt. Die Buchgestaltung bildet innerhalb der sich über vierzig Jahre erstreckenden künstlerischen Aktivität van de Veldes eine Konstante und ist in dieser Hinsicht nur mit seiner architektonischen Arbeit zu vergleichen. In diesem Zeitraum ist neben dem übrigen vielfältigen Schaffen ein buchkünstlerisches Oeuvre von überraschender Geschlossenheit und Konsequenz entstanden. Seine stilistische Spannweite , die von Morris und der Graphik der Nabis bis zur Typographie des Funktionalismus reicht, ist außergewöhnlich groß. ..."

Dr. Klaus Weber 1994  

Einleitung zu: Henry van de Velde - Das buchkünstlerische Werk