Sommerkino: drei Filme, satirisch, provokant und unterhaltsam 

9. Juli, 23. Juli, 27. August, 21.30 Uhr 

 

Einlass ab 19 Uhr, Fackeln, Kerzen, Grillen, Jazzmusik (live ab 20 Uhr)

 

Filmliebhaber können sich auf einen unterhaltsamen Sommer freuen. Haus Schulenburg Gera lädt erstmalig zu einem Sommer-Event in den vielleicht schönsten Open-Air-Kinosaal Geras ein. An drei Wochenenden verbindet sich die Romantik des Jugendstils mit der unterhaltsamen Vielfalt des deutschen Films der 60iger Jahre zu einem Freilufterlebnis der besonderen Art.

 

Die Filmauswahl ist an die derzeitige Ausstellung „Li Erben – Gesichter, Szenen, Impressionen“ angelehnt und zeigt die Filme zu den Fotografien der international bekannten Set-Fotografin. Li Erben hat die Stars internationaler Filmgeschichte während ihrer Arbeit vor und hinter den Kulissen kennen gelernt, beobachtet und fotografiert. Zuschauer können sich so auf eine Auswahl interessanter Geschichten und Anekdoten über Filmprominente freuen, denn  Li Erben wird an allen drei Abenden Gast in Haus Schulenburg sein.

 

Bevor gegen 21.30 Uhr der Film beginnt, sorgen ab 19 Uhr Fackeln, Kerzen, Grillen und Jazzmusik (ab 20 Uhr) für eine vergnügliche Umrahmung des Sommer-Kino-Events. Bei schlechtem Wetter werden die Vorstellungen in den stimmungsvollen Veranstaltungskeller von Haus Schulenburg verlegt.

Am 9. Juli steht der deutsche Spielfilm „Moral 63“ auf dem Spielplan: in den Hauptrollen Nadja Tiller und Mario Adorf.

Lebedame Marion Hafner ist Bordellbesitzerin. Während des Kölner Karnevals wird sie von einem Freier angezeigt und wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und Unzucht verhaftet. Schnüffler und Reporter Axel Rottmann hofft auf eine Story und schließt mit Marion einen Vertrag: 100.000 DM für ihre Geschichte…. Und so erzählt Marion über ihr Leben, ausgeschmückt mit zahlreichen Details, in deren Inhalt sich die Moral der besseren Gesellschaft der aufstrebenden Bundesrepublik als Doppelmoral entpuppt. Der Film kam 1963 in die Kinos und sorgte mit seiner frechen Satire für eine Provokation.

1958 produzierte Kurt Hoffmann den Film „Wir Wunderkinder“, basierend auf dem satirischen Roman von Hugo Hartung 1957. Haus Schulenburg zeigt den Film mit satirischer Rahmenhandlung, bissigen Wortwechseln und Liedern zu einer ernsten Geschichte am 23. Juli 2011.

 Zwei Schicksale, drei Etappen: Kaiserreich, Drittes Reich, Wirtschaftswunderjahre. Da sind Bruno, selbstsüchtig, lebenslustig, unmoralisch und Hans, fleißig, sittsam, strebsam. So verhelfen Zufälle dem windigen Bruno zum schnellen Geld, während sich der ehrliche Hans sein Studium mühsam zusammensparen muss. In Zeiten des Dritten Reiches bastelt Mitläufer Bruno an seiner erfolgreichen (Nazi)Karriere und wird in den Wirtschaftswunderjahren mittels Schwarzmarkthandel zum wohlhabenden Geschäftsmann. Hans, der stets die schlechteren Karten hatte, fällt über seine anständige Haltung, verliert im Dritten Reich seinen Job, weil er nicht „braun“ genug ist und hat Probleme, seine Familie zu ernähren. Erst Mitte der fünfziger Jahre holt Hans, inzwischen erfolgreicher Journalist, zum Gegenschlag aus. Mit- und Überläufer, die erfolgreich Karriere auf Kosten anderer machen, gab es nicht nur in den 50igern. Parallelen zur politischen Wende um 1990 darf und sollte man durchaus ziehen. Überzeugend sind die Filmdarsteller Hans Jörg Felmy, Johanna von Koczian und Robert Graf. Unübertroffen sind die Kabarettisten Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller. Der Film wurde 1959 mit dem deutschen Filmpreis und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

1957 entstand unter der Regie von Kurt Hoffmann der Film „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ nach einem unvollendeten Roman von Thomas Mann. Der ironisch-heitere Streifen ist ein Höhepunkt deutscher Filmgeschichte und wird am 27. August 2011 im Hof von Haus Schulenburg gezeigt.

Mit Hilfe seines gewinnenden Wesens und schauspielerischen Talents gelingt es Felix Krull von Kindheit an seine Umgebung zu entzücken, zu manipulieren und auszunutzen. Er steigt durch Charme, List und Betrug in die gehobene Gesellschaft auf. Selbst seinen Scheintod inszeniert er, um seine Pläne fortsetzen zu können. Der Film, uraufgeführt im April 1957 in Berlin, erhielt im selben Jahr den Bundesfilmpreis in Gold und 1958 den Golden Globe. Die Hauptrollen spielen Horst Buchholz und Liselotte Pulver. 

  

Tickets: 03 65 / 82 64 10, kontakt@haus-schulenburg-gera.de, Abendkasse

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